4. Stiftungsfest der CEStV Europa in Prag
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause und digitalen Kommersen fand das 4. Stiftungsfest der CEStV Europa wieder präsent und wieder in einem anderen europäischen Land statt. Diesmal verschlug es uns in die tschechische Landeshauptstadt Prag von 16. September bis 18. September. Untergebracht waren wir in einem der Botels, die es entlang der Moldau gibt, in unserem Fall im Botel Admiral direkt auf der sogenannten "Kleinseite" von Prag. Da viele von uns schon in Prag waren und die gängigsten Attraktionen ebenso, wurde versucht ein Programm zu gestalten, was sowohl den Prag-Neuling als auch den Prag-Kenner ansprach. Ein Botel (auch wenn der Name es verrät, so war es doch eine Überraschung, dass es ein Schiff war) als Unterkunft war so gesehen das erste Highlight auf der Reise, da dies noch niemand gemacht hatte. In diesem würdevollen Ambiente aus Holz und Messing konnte ein wundervolles Stiftungsfest abgehalten werden. Dazu aber gleich mehr.
Zunächst kamen wir am Freitag aus allen Himmelsrichtung und unterschiedlichen Verkehrsmitteln mit mehr oder weniger Verspätungen in Prag an. Man fand sich schnell auf der Schiffsterasse zusammen und genoss das erste Glas tschechisches Bier. Ein weiterer Vorteil der Kleinseite ist, dass dort auch das Brauerei-Viertel ist. Daher war der Weg in die Lokalität für den Begrüßungsabend nicht weit und unweit der Brauerei "Staropramen". Eingekehrt sind wir im Lokal "Potrefená Husa na Verandách" was übersetzt so viel heißt wie "Die getroffene Gans auf der Veranda" mit gutem tschechischen Essen und Bier direkt aus der Brauerei. Nach einem erquicklichen Abend kehrten wir in unser Botel zurück um Kraft zu tanken für das umfassende Programm am Samstag.
Nach einem belebenden und deftigen Frühstück (in Prag mag man es doch schon würziger in der Früh) starteten wir gut gelaunt in unseren alljährlichen Cummulativ-Convent auf der (überdachten) Schiffsterasse. Während dem Convent schüttete es wie aus Eimern und wir hatten laufend Sorge, dass wir unser Nachmittags-Programm nicht absolvieren konnten. Doch Petrus war uns gnädig, just als wir aufbrachen mit der Grundeinstellung "wir sind nicht aus Zucker", hörte es plötzlich auf. Daher marschierten wir zur nächsten Straßenbahn und fuhren ein Stück weit zu unserer ersten Station: die Kirche Maria vom Siege zugehörig zum Kamerlitenkloster. Dort findet man das berühmte Prager Jesukindlein, ein wundertätiges Gnadenbild Jesu. Es ist ein 47cm große Wachsfigur aus der Renaissance und stellt den etwas 3 Jahre alten Jesus dar. 1655 wurde es gekrönt, weshalb zum ersten Sonntag im Mai jährlich Millionen zum Jesukindlein pilgern. Wir pilgerten weiter und spazierten einen Teil des Weges zurück zur alten Standseilbahn von 1891 hinauf auf den Petrin. Nach einer kurzen Fahrt spazierten wir auf dem Bergrücken zum besten Aussichtspunkt der Stadt: dem Petrin-Turm. Hier kann man in 63,5 Meter Höhe die gesamte Stadt überblicken. Der Turm selbst wurde dem Pariser Eiffelturm nachempfunden, hat aber eine achteckige Grundform. Jedenfalls ist der Ausblick fantastisch, allerdings spürt man wie sich der Turm im Wind leicht hin und her neigt. Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten und es bereits wieder zu regnen begann, kehrten wir bei einem kleinen Café direkt neben dem Turm ein und nahmen eine kleine Stärkung zu uns. Während sich der Himmel ein zweites Mal entleerte, hofften wir auf einen trockenen Abstieg. Dieser wurde es uns erneut von Petrus gewährt. Nachdem wir vorbeispazierten an der Sternwarte und dem Rosengarten, gab es einen Abstecher zur Hungermauer, eine Wehrmauer von Karl IV. aus dem 14. Jahrhundert. Danach folgten wir dem befestigten Serpentinen durch den Kinsky-Garten hinunter. Dort verteilten sich kleinere Grüppchen, um die freie Zeit bis zum Kommers individuell zu gestalten.
Am Abend trafen wir im Botel-Restaurant zu unserem Festbankett zusammen. Anlässlich vier Jahre Europa und der kleine Kreis haben uns veranlasst in einem edleren Rahmen das Stiftungsfest zu veranstalten. Zum Festkommers gab es einen Sektempfang und ein 3-Gänge-Menü. Das Restaurantpersonal hatte uns eine wunderschöne Tafel gezaubert. Zum Sekt gab es Erdbeeren und ein kleines Amuse-Gueule in Form von Brot und Oliven sowie ein leckerer Aufstrich. Unser (deutschsprachiger) Kellner, der „Captain“, nahm routiniert unsere Bestellungen auf, während Bundesbruder Pascha für eine adäquate Weinversorgung sorgte. Damit das hohe Präsid, bestehend aus Senior Utopia und Magister Astraia auch speisen konnte, wurde für den Abend ein litauischer Comment ausgerufen. Nach der Vorspeise erfolgte die Begrüßung sowie nach der Hauptspeise die feierliche Aufnahme von Bundesschwester Molly als Vollmitglied. Beim Dessert konnten wir nicht mehr an uns halten und sangen unsere Farbenstrophe trotz der übrigen Gäste. Am Ende des Festbanketts stand der feierliche Gründer-Europa-Zipfel-Tausch. Zum Ausklang zogen wir uns in die Captains Lounge zurück und genossen ein paar köstlich zubereitete Cocktails.
Am Sonntag schließlich ging es zurück in die Heimat. Wobei ein paar auch nach München aufbrachen um ein paar Tage dort zu verbringen, bevor es nach Österreich zurück ging. Dies war aber hauptsächlich dem beginnenden Oktoberfest geschuldet. Das ist aber eine andere Geschichte.
Nächstes Jahr, zum 5. Stiftungsfest, geht es dann als Reminiszenz, nach Litauen für ein verlängertes Wochenende sofern es die geopolitische Lage zulässt. Informationen dazu sind zeitnah auf der Europa-Homepage zu finden.