Publikationskommers der Katholischen Damenverbindung Regina Regensburg im TCV - Ein dreitägiges Fest des Glaubens, der Freundschaft und des Neubeginns

Wie die meisten von Ihnen wissen, braucht jedes großartige Werk, ob Musik, Theater oder ein kunstvolles Spielstück, ein Präludium, ein vorbereitendes Vorspiel, das den Weg für das eigentliche Stück ebnet. Dieses Präludium liegt nun längst hinter uns. Am Wochenende vom 24. bis 26. Oktober 2025 begann der Moment, in dem die Geschichte der KDV Regina weitergeschrieben wurde und wir den ersten großen Schritt unseres Lebensbundes feiern durften.

Mit großer Freude und nicht weniger Dankbarkeit begann an diesem herbstlichen Wochenende unser Publikationskommers. Ein Fest, das nicht nur die äußere Gründung bestätigte, sondern auch das innere Entstehen einer Gemeinschaft sichtbar machte, die auf Glauben, Freundschaft, Heimat und Wissenschaft gründet. Drei Tage lang konnte beobachtet werden, wie aus einer Idee ein gelebter Lebensbund wurde.

Der Festreigen begann am Freitag mit einer würdevollen Marienandacht in der Kirche St. Ägid. Der Rosenkranz wurde von unserer Gründungsdame Svenja Groß geleitet und musikalisch von unserem Farbenbruder Valentin Schiller begleitet. Die Dekoration der Kirche durch die Schwestern des Deutschen Ordens verlieh der Andacht eine besondere Atmosphäre geistlicher Würde. Gemeinsam mit unseren Gästen, die diesen bedeutenden Auftakt im Gebet begleiteten, machten wir uns anschließend auf den Weg zur KStV Agilolfia Regensburg. Dank ihrer großzügigen Gastfreundschaft konnten wir dort unseren Begrüßungsabend verbringen.

In herzlicher und gemütlicher Atmosphäre genossen die Gäste schweizerische feine Käse- und Fleischspezialitäten, die unsere Bundesschwester Svenja direkt aus Luzern mitgebracht hatte. Der Abend war geprägt von fröhlichem Austausch. Die ersten Gläser erklangen, man stieß auf den Beginn einer neuen Geschichte an, und die Freude am Miteinander erfüllte das Haus bis in die frühen Morgenstunden.

Am nächsten Tag öffnete sich Regensburg wie ein aufgeschlagenes Buch. Unter der Führung unseres Farbenbruders Reich von der Burschenschaft Ostmarkt-Breslau wanderten wir durch Geschichten, Steine, alte Gassen und neue Wege. Obwohl sich der Regen immer wieder ankündigte, hielten wir durch und endeten schließlich an der Donau bei der Steinernen Brücke. Dort erreichte uns der Regen dann wirklich, doch unsere Stimmung ließ er nicht trüben.

Der Abend näherte sich wie ein festlicher Klang, der langsam anschwillt. Gäste aus nah und fern trafen festlich gekleidet ein. Der Raum füllte sich mit Farben, Stimmen und Erwartung. Kerzen wurden entzündet, Liederblätter ausgelegt, die Plätze eingenommen, Getränke ausgeschenkt. Als das letzte Glas verklang, ertönte der Kommandoruf: „Silentio!“

Dann erfolgte der feierliche Einzug der Chargierten: KÖL Franzisco-Josephina, ADV Rheno-Minerva, KStV Agilolfia Regensburg, KTStV Pontana Regensburg, KDStV Palatina, KDStV Bayern München sowie unsere Patenschaftsverbindung C.E.St.V. Europa, die an diesem Abend die Standarte des TCV trug. Dann änderte sich die Marschmusik und zum ersten Mal in ihrer Geschichte zog die KDV Regina selbst ein. Die drei Gründungsdamen Svenja Groß, Ana Montoya und Annika Seebauer erschienen in blauen Kleidern, mit schwarzen Stiefeln und Handschuhen, mit frisch erhaltenem Kopfcouleur und neuen Schärpen. Dieser Moment erfüllte uns als Verbindung mit großem Stolz.

Zu den wichtigsten Ehrengästen gehörten TCV-VOP Dieter Janetzko v/o Theoderich, die TCV-Aktive-VOP Bernadette Fojt v/o Astraia sowie unsere Festrednerin Maria Luisa Öfele.
Unter den eingeladenen Verbindungen befanden sich unsere Cartelgeschwister:
KDStV Bayern München, C.E.St.V. Europa und KB Suitbert Recklinghausen. Aus Regensburg waren vertreten: KDStV Rupertia Regensburg im CV (die uns freundlicherweise ihren Kneipsaal, eine ehem. Kapelle, überließ), KTStV Pontana (die uns bei der Bierbesorgung unterstützte), KÖL Franzisco-Josephina, KStV Agilolfia im KV, ADV Aurelia und ABB Suevia zu Regensburg. Von außerhalb Regensburgs begleiteten uns die Damen der ADV Rheno Minerva, KDStV Cheruscia Würzburg, KDStV Thuringia Würzburg, KDStV Ostmark Nürnberg, KDStV Rheno-Baltia Köln, KDStV Oeno-Danubia Passau und KDStV Palatina Amberg.

Unsere Festrednerin Frau Maria Luisa Öfele hielt ihre Festrede mit dem Titel „Regina – ein Lebensbund und der Genius der Frau“. Bischof Gerhard Ludwig Müller hatte ihr bereits vor über 20 Jahren die Leitung des Referats Orden und Geistliche Gemeinschaften im Bischöflichen Ordinariat übertragen. Viele Jahre war sie eine zentrale Ansprechpartnerin für Ordenschristen, organisierte Begegnungen und Treffen und gehört selbst dem Stand der Gottgeweihten Jungfrauen (Virgines consecratae) an, für den sie internationale Zusammenkünfte im Bistum Regensburg veranstaltete.

Besonders bewegend war der Moment des Wachsens: neue Bundesschwestern, neue Farben, neue Bänder, ein Lebensbund. Ein Höhepunkt des Abends war die Rezeption unserer neuen Bundesschwester Spezi, die als erste Pennälerin das einfarbige Bierband erhielt. Ebenso begrüßten wir unsere liebe Philomena als Gründungsmitglied und ersten Gründungsfux, die an diesem Abend sogar als Präsidfux amtierte, im Damensalon. Mit großer Freude nahmen wir außerdem unsere erste Hohe Dame, Frau Dr. Isabel, in den Bund auf. Für alle drei wünschen wir alles Gute, viel Freude und ein erfülltes, bereicherndes Lebensbund-Erlebnis in Regina.

Zu den weiteren Höhepunkten des Abends gehörte die feierliche Verleihung des TCV-Bandes durch TCV-VOP Theoderich an unsere Seniora Ana Montoya v/o Merida. Dieses Band wird jede Seniora der KDV Regina während ihrer Amtszeit mit großem Stolz und in dem Bewusstsein tragen, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein. Im Zeichen unseres Prinzips der Amicitia feierten wir außerdem die enge Verbundenheit mit unserer Patenschaftsverbindung C.E.St.V. Europa. Als Ausdruck dieser Einheit fand der Bandtausch zwischen der Seniora von Europa Utopia und unserer Seniora Merida statt.

Gegen Ende des Kommerses sprach ich als Seniora Worte des Dankes und des Rückblicks. Besonders wurde betont, dass Regina ein lebendiges Zeichen für Religio, Patria, Scientia und Amicitia sein soll und dass unser Bund in Dankbarkeit und Freude wachsen möge. Nach den Grußworten und überreichten Geschenken erklangen der Bayernhymnus und anschließend die Nationalhymne. Mit Hymnen, Grußworten und Geschenken schloss sich der Kreis des Abends. Und doch war es kein Ende, sondern ein Beginn: der erste feierliche Herzschlag von Regina.

Der Sonntag begann in würdigem Rahmen mit der Abschlussmesse, zelebriert von Hochschulpfarrer Martin Seiberl in St. Blasius. Mit einem innigen „Salve Regina“ und dem Niederlegen von Blumen zu Füßen der Marienfigur endete der geistliche Teil des Wochenendes. Danach stärkten wir uns gemeinsam mit unseren Gästen mit Weißwürsten, Käse, Brezen und Bier, bevor viele eine weite Heimreise antraten.

Allen, die uns in diesem bedeutenden Moment des Anfangs der Geschichte von Regina begleitet haben, gilt unser tief empfundener Dank. Ein Anfang wurde gesetzt – nun beginnt das Werk: die lebendige, gemeinsame Geschichte der KDV Regina.

So begann Regina: wie ein leises Lied, das langsam lauter wird und eines Tages ein ganzes Haus erfüllt.

Ana Montoya v/o Merida Re x